· 

Rezension "Liebste Tochter"

Claire Douglas ist eine der wenigen Autorinnen, von der ich einfach alles lesen muss, weil mich bisher keines ihrer Bücher enttäuscht hat. Deswegen musste ich auch ihre neueste Geschichte lesen und danke an der Stelle dem Penguin-Verlag für das Rezensionsexemplar.

 

Darum geht's:

Eine Familie voller Lügner. Doch nur einer ist ein Mörder.

Schon lange ist Saffys Verhältnis zu ihrer Mutter Lorna mehr als schwierig. Doch ein grausiger Fund führt die beiden Frauen wieder zusammen: Auf dem alten Anwesen der Familie, im Garten des Hauses, werden bei Renovierungsarbeiten die Leichen zweier Menschen entdeckt. Alle Hinweise deuten auf einen vor Jahren begangenen Doppelmord hin. Der Fund sorgt in der idyllischen Kleinstadt mitten in England für Aufsehen. Während die Journalisten das Haus belagern, bleibt Saffy nichts anderes übrig, als die Recherchen selbst in die Hand zu nehmen. Was ist vor all den Jahren wirklich geschehen? Ist sie bereit, das dunkelste Geheimnis ihrer Familie ans Licht zu bringen?

 

Meine Meinung:

Im Gegensatz zu Claire Douglas anderen Büchern bin ich in dieses nicht so leicht hineingekommen. Ich habe etwa 150 Seiten gebraucht, um wirklich in der Geschichte drin zu sein. Es war etwas langatmiger als die Bücher davor, dafür aber umso vielschichtiger. Denn wir erleben die Geschichte aus mehreren Perspektiven und die Autorin hat sich Zeit genommen, jede dieser Perspektive detailliert aufzubauen. Dadurch hat sich das Buch stellenweise eher wie ein spannender Familienroman als wie ein Thriller gelesen.

 

Irgendwann ab Seite 150 kam dann aber der turning point - und ab da konnte mich nichts mehr halten. Ich war so tief in der Handlung drin, dass ich komplett weg war und mich jeden Tag gefreut habe, abends weiterlesen zu können. Die Geschichte hat immer mehr Substanz bekommen - der Handlungsstrang, der in der Vergangenheit spielt, hat mir dabei am besten gefallen.

 

Und dann kam er - einer der krassesten Plottwists, die ich je im Thrillerbereich gelesen habe! Er hat einfach alles geändert und einen komplett neuen Blick auf die Geschichte geworfen. Ich glaube, dass "Liebste Tochter" Claire Douglas' komplexestes und am besten konstruiertes Buch ist, weswegen das letzte Drittel auch umso intensiver war.

 

Alles in allem hat mir das Buch trotz anfänglicher Schwierigkeiten extrem gut gefallen. An meinen Favoriten "Schönes Mädchen" vom letzten Jahr reicht es dennoch nicht ran.

Ich vergebe 4,5/5 Sternen.