· 

Rezension "Splitter aus Silber und Eis" von Laura Cardea

Veris ist die Prinzessin des Ewigen Frühlings – und die Schönste im ganzen Reich. Doch als solche trägt sie eine schwere Last: Sie allein soll ihr Volk vor dem Prinzen des Winters schützen, der mit eisigen Splittern die Herzen der Menschen vergiftet. Der Preis aber ist hoch. Als Auserwählte muss sie in den Palast der Winter-Fae, aus dem keines der geopferten Mädchen je zurückgekehrt ist. Dort trifft sie auf den grausamen Prinzen. Und trotz der unendlichen Kälte, die er ausstrahlt, fragt sie sich, ob tief in seinem Inneren nicht doch ein warmes Herz schlägt.

(Quelle: Amazon.de)

 

"Splitter aus Silber und Eis" vereint auf den ersten Blick alle Elemente, die ich an einem Buch mag: ein winterliches Setting, märchenhafte Elemente, ein Adliger, dessen Herz es zu brechen gilt und eine starke Protagonistin. Deswegen war ich unheimlich gespannt auf die Geschichte, die in mir einmal mehr die Sehnsucht nach Schnee und stillen Winternächten geweckt hat.

 

Die Idee der Geschichte hat mir sehr gut gefallen, auch wenn sie vielleicht nicht zu 100% neu ist. Dennoch ist es eine Idee, die mich immer wieder von sich überzeugen kann, weil ich solche "Prinzessin wird zu fremdem Mann geliefert und weiß nicht, was mit ihr geschieht"-Geschichten einfach unheimlich gern mag. Ebenso fand ich das Setting des Romans sehr ansprechend. Die Schauplätze sind detailliert beschrieben und gut ausgearbeitet, sodass ich mir durchweg alles bildlich vorstellen konnte. 

 

Die beiden Protagonisten, Veris und der Prinz, sind spanne de Charaktere. Dennoch waren sie mir nicht immer sympathisch. Vor allem mit Veris' allzu starrköpfiger Art hatte ich manchmal zu kämpfen. Dennoch gefällt mir, dass sie weiß, was sie will und sich nicht alles gefallen lässt. Der Prinz ist auf den ersten Blick undurchschaubar, hatte aber stets eine lässige-joviale Art an sich, die mir per se gut gefallen hat. Die Nebencharaktere sind trotz ihrer Vielzahl lebendig und alles andere als blasse Schablonen.

 

Die Handlung schreitet äußerst schnell voran, auch wenn es zwischenzeitlich immer wieder Atempausen für den Leser gibt. Trotzdem ist das Erzähltempo sehr rasch, wodurch kontinuierlich Spannung aufgebaut wird. Nachdem ich in der Geschichte "drin" war, gab es so gut wie keine Längen und ich habe das Buch sehr schnell gelesen.

 

Der Schreibstil ist an und für sich sehr schön, war mir teilweise aber zu detailliert und "aufgeblasen". Ich finde es toll, wenn ich mir alles bildlich vorstellen kann, aber manchmal waren es mir beinahe zu viele Infos. Ein bisschen soll ja noch der Fantasie überlassen werden ;). Prinzipiell ließ sich "Splitter aus Silber und Eis" aufgrund seines flüssigen Schreibstils aber sehr gut lesen.

 

Alles in allem mochte ich "Splitter aus Silber und Eis" von Laura Cardea. Es war eine Wintergeschichte nach meinem Geschmack, der ich 4/5 Sterne gebe. Ich danke dem Carlsen Verlag für das Rezensionsexemplar.